Tag der Klimademokratie

Organisationen und Bürger:innen rufen Bundestag zum größten digitalen Klimadialog des Jahres auf

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Berlin, 24.01.2023

Als Reaktion auf eine sich verschärfende Klimadebatte und anschwellende Proteste startet heute eine dreimonatige Initiative, die als Höhepunkt auf den „Tag der Klimademokratie“ am 29. April 2023 zusteuert. Unter Schirmherrschaft der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sowie der Meteorologin, Klimaforscherin und Astronautin Insa Thiele-Eich laden zivilgesellschaftliche Organisationen alle Abgeordneten der demokratischen Bundestagsfraktionen ein, sich an Videogesprächen mit tausenden Bürger:innen zu beteiligen.

Das Motto des Klimadialogs lautet „Hallo Bundestag, wir müssen reden: Wie werden wir endlich fossilfrei?". Die Initiatoren Bürgerlobby Klimaschutz, GermanZero und Together for Future werden von einem breiten Bündnis unterstützt, zu dem u.a. die Klima-Allianz Deutschland, WWF, Institut für Kirche und Gesellschaft, Germanwatch, Misereor, Architects for Future und das Bündnis Bürgerenergie zählen.

Wählen gehen oder protestieren sind unsere guten demokratischen Rechte. Oft fehlt aber der persönliche Kontakt zu Politiker:innen – das Gehörtwerden, das Mitreden und das Verständnis dafür, dass direkter Dialog ebenfalls urdemokratisch ist. Der „Tag der Klimademokratie“ am 29. April öffnet diesen Gesprächsraum zwischen Bürger:innen und Bundestagsabgeordneten und ist das Angebot, mit persönlichen Begegnungen und in konstruktiven Gesprächen nach Lösungen für den Weg aus der Krise zu fragen.

Ziel ist es, über die nächsten drei Monate tausende von Bürger:innen zu mobilisieren, die mit Bundestagsabgeordneten aus ihrer Region ins Gespräch kommen wollen. Am „Tag der Klimademokratie” können Politiker:innen mehrere Gesprächstermine anbieten, zu denen sich interessierte Bürger:innen anmelden können.

„Unsere Organisationen bringen seit Jahren engagierte Bürger:innen mit Wahlkreisabgeordneten in den Dialog. So können Lösungen diskutiert werden, die Deutschland rechtzeitig klimaneutral machen”, sagt Martin Delker, Gründer der Bürgerlobby Klimaschutz. „Wir wissen, welchen positiven Einfluss direkte Gespräche haben und sind überzeugt, dass wir Bürgerbeteiligung an diesem Tag in nicht gekanntem Ausmaß erlebbar machen.“

Anna Schwanhäußer, Gründerin von Together for Future, erklärt, warum es diese Initiative aus der Zivilgesellschaft dringend braucht: „Die Schäden durch die Klimakrise werden extremer und sind auch in Deutschland überall zu spüren. Das setzt unser demokratisches Miteinander unter Stress. Wir brauchen dringend mehr Austausch zwischen Gesellschaft und Politik, um Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe zu begreifen. Bürgerinnen und Bürger wollen eingebunden und gehört werden. Denn nur im Dialog finden wir sozial gerechte, wirtschaftlich nachhaltige und gemeinsame Wege aus der Klimakrise.”

Julian Zuber, Geschäftsführer von GermanZero, ergänzt: „Mit dieser Initiative können wir zeigen, dass sich viele Bürger:innen aktive politische Teilhabe wünschen. Der Protest ist zuletzt immer lauter geworden - ein großer Erfolg, die Krise ist auf der Agenda. Gesellschaftlicher Protest ist aber auch immer das Zeichen, dass politisch nicht ausreichend gehandelt wird. In der Klimakrise müssen wir jetzt Lösungen umsetzen und dabei dringend das fossile Ende beschließen. Dafür ist Klimadialog essentiell. Unser Tag ist dabei nur ein Startpunkt.“

 

Schirmherrinnen der Initiative sind Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sowie die Meteorologin, Klimaforscherin und Astronautin Insa Thiele-Eich:

Katrin Göring-Eckardt: „Wer die Klimakrise heute bekämpft, schützt auch unsere Demokratie von morgen. Jede heute nicht getroffene Entscheidung fürs Klima, erfordert von künftigen Generationen umso härtere Einschnitte. Die Bundesregierung hat in ihrem ersten Regierungsjahr mehr Klimaschutz auf den Weg gebracht als jede Regierung zuvor. Wir wissen: das reicht noch nicht. Für 2023 braucht es mehr Klimaschutz. Über das „Wie“ ins Gespräch zu kommen, ist ein zutiefst demokratischer Ansatz. Ich unterstütze den „Tag der Klimademokratie“ als Schirmherrin sehr gern, weil er genau das möchte: Sich austauschen, argumentieren, abwägen – im direkten Gespräch zwischen Bürger:innen und ihren politischen Vertreter:innen."

Insa Thiele-Eich: „Die politische Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist beim Klimaschutz essenziell, um die Berücksichtigung möglichst vielfältiger Bedürfnisse und Aspekte in der Umsetzung zu gewährleisten. Gleichzeitig bietet ein offener und insbesondere transparenter Austausch auch Politiker:innen die Möglichkeit, Verständnis für Entscheidungen zu gewinnen. Das ist meiner Meinung nach eine fundamentale Voraussetzung, um den Herausforderungen des Klimawandels als Gesellschaft gemeinsam und aktiv entgegenzutreten. Insofern begrüße ich diese Initiative sehr, und bin gespannt auf viele gute Gespräche.“

Der „Tag der Klimademokratie” findet am 29. April online statt. Alle Informationen erhalten Sie auf www.tagderklimademokratie.de. Das Video zur Kampagne finden Sie auf YouTube.

Zum stetig wachsenden Bündnis für Klimademokratie zählen soziale und kirchliche Organisationen, Institutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft, Verbände und Vereine für Demokratie-, Umwelt- und Klima-Engagement:
Architects For Future, Allianz für Beteiligung Baden-Württemberg, Bündnis Bürgerenergie, Bürgerlobby Klimaschutz, Bürgerrat Klima, Brand New Bundestag, DiskutierMitMir, Fossil Free Berlin, Germanwatch, GermanZero, Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität, Institut für Kirche und Gesellschaft, Klima-Allianz Deutschland, Klimabündnis, klima.fit, Klimaneustart Berlin, Misereor, Project Together, Schwarm For Future, Together For Future, WWF.

Pressekontakt:
Ina Krings
presse@tagderklimademokratie.de
0151 255 23 556

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Über Bürgerlobby Klimaschutz e.V.

Die Bürgerlobby Klimaschutz – als Citizens’ Climate Lobby in über 70 Ländern aktiv – schafft den politischen Willen für effektiven Klimaschutz. Bürger:innen treffen sich mit ihren Abgeordneten, sprechen mit Journalist:innen und schreiben Leserbriefe an Zeitungen, damit der Klimaschutz auf der politischen Agenda nach oben rückt. Kernforderung ist ein wirksam steigender CO2-Preis zur Senkung der Emissionen, dessen Einnahmen pro Kopf und in gleicher Höhe als sozial gerechte Klimadividende wieder ausgeschüttet werden.

Über GermanZero e.V.

GermanZero ist eine Klimaschutzorganisation mit dem Ziel, Deutschland bis 2035 klimaneutral zu machen. Unsere Tätigkeitsfelder ergeben zusammen den Fahrplan hin zu einem klimaneutralen Deutschland: Ein 1,5-Grad-Gesetzespaket, das alle gesetzlichen Lösungen auf Bundesebene enthält, Politikgespräche, die diese Lösungen in den politischen Diskurs bringen, sowie das kommunal aktive Netzwerk LocalZero, das jeder Kommune eine Klimavision bietet und dessen Teams Ort für Ort klimaneutral machen. Über 1000 Ehrenamtlichen bietet GermanZero damit wirksame Beteiligungsformate, um konstruktiv gegen die Klimakrise vorzugehen.

Über Together for Future e.V.

Together for Future ist ein gemeinnütziger Verein für Klimaschutz mit Sitz in Berlin. Together for Future arbeitet für eine lebenswerte, gerechte und zukunftssichere Welt. Durch Mobilisierung, faktenbasierte Aufklärung und Vernetzung setzen wir uns dafür ein, dass das völkerrechtlich verbindliche Pariser Klimaschutzabkommen eingehalten wird.