Anja Höhne und Hauke Schmülling arbeiten ehrenamtlich für LocalZero. Vor Kurzem haben sie einen für eine NGO ungewöhnlichen Schritt unternommen. Im Fachmagazin GAIA haben sie eine Methode zur Treibhausgasbilanzierung vorgestellt, die von Expert:innen geprüft und für gut befunden wurde. Weshalb diese Methode für Deutschlands Weg zur Klimaneutralität eine wichtige Rolle spielen kann, und wie es dazu kam, erzählen sie im Interview.
GermanZero: Anja und Hauke, ihr seid schon seit 2020 bei GermanZero aktiv. Wie seid ihr ein Team geworden?
Hauke: Ich habe damals als Hauptamtlicher das Projekt der Klimavision aufgebaut, in dem es darum ging, für jede Stadt auf Knopfdruck einen groben Fahrplan zur Klimaneutralität zu erstellen. Dabei ist auch deutlich geworden, dass wir eine eigene Methode brauchen, um die Treibhausgase jeder Kommune zu bilanzieren – wir nennen sie die "Einflussbilanz.“ Seit 2023 habe ich ehrenamtlich an dieser Methode weitergearbeitet.
Anja: Ich habe 2020 im Rechercheteam für das 1,5-Grad-Gesetzespaket von GermanZero angefangen. Hauke hat damals jemand gesucht, der die Übersichtskarte für die ganzen GermanZero-Teams programmieren kann. Über diese IT-Schiene bin ich dann bei der Klimavision gelandet, wo es auch darum ging, eine Software zu entwickeln. Damals entstand die Idee, aus der Einflussbilanz eine wissenschaftliche Publikation zu machen, um das Thema in Deutschland voranzubringen.
"Treibhausgasbilanzierung“ klingt erstmal nach ziemlich trockener Arbeit mit Zahlen. Warum war euch das Thema so wichtig?
Anja: Uns war wichtig, eine Vergleichbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen zu schaffen, die auf lokaler Ebene stattfinden. Nur so kann man erkennen, welche Maßnahmen die beste Wirkung erzielen.
Hauke: Man muss dazu sagen: Es gibt seit 2014 einen Standard für die Treibhausgasbilanzierung in Kommunen, der heißt BISKO und wurde vom ifeu-Institut für das Umweltbundesamt entwickelt. Als die Teams der Klimavision angefangen haben, damit zu arbeiten, haben sie gemerkt, dass BISKO nicht zielführend ist, wenn man Klimaschutzmaßnahmen aus einer Treibhausgasbilanz ableiten will. Das liegt daran, dass BISKO eher auf Energieeinsparung abzielt. Adressiert werden nur die Nutzer:innen von Energie, nicht aber die Energieversorger. Das führt dazu, dass man nach BISKO die Treibhausgasbilanz nicht verbessert, wenn man Erneuerbare Energien vor Ort ausbaut, sondern nur, indem man generell weniger Strom verbraucht, egal ob erneuerbar oder konventionell.
Anja: Das ist vermutlich historisch bedingt. Der Druck, treibhausgasneutral zu werden, existiert ja erst ernsthaft seit dem Pariser Klimaabkommen und dem Klimaschutzgesetz, das sich die Bundesregierung 2019 gegeben hat. BISKO wurde aber davor entwickelt und seitdem noch nicht reformiert.
Das heißt, Kommunen, die heute klimaneutral werden wollen, erstellen ihre Bilanzen mit einem Instrument, das gar nicht dafür ausgelegt ist, sie zur Klimaneutralität zu führen. Ihr dagegen sagt, dass eure Methode genau darauf ausgelegt ist und Anreize für den Ausbau von Erneuerbaren Energien schafft. Wie gelingt das?
Hauke: Wirsprechen immer von einem "Mini-Deutschland," um das zu erklären: Wenn man die Treibhausgasemissionen für ganz Deutschland ermittelt, erfasst man alle direkten Emissionsquellen, also z.B. Kraftwerke, Industrieanlagen, Gebäude, Autos und so weiter. Man nennt das "Quellenbilanz.“ Wenn wir die Untersuchung aber auf kleinere Einheiten wie die Kommunen runterbrechen, ist nur noch ein Teil der Emissionsquellen direkt vor Ort. In den meisten Kommunen steht zum Beispiel kein Kohlekraftwerk. Eine Kommune, die ihre strombedingten Emissionen per Quellenbilanz erfasst, hat daher wenig Notwendigkeit, diese zu reduzieren.
Bei eurer Methode dagegen fließen die Emissionen aus der Stromproduktion in die Bilanzierung mit ein. Wenn also die Energieversorger einer Kommune Kohlestrom beziehen, hat diese eine schlechte Treibhausgasbilanz, weil ihr die Emissionen des Kohlekraftwerks zugeschlagen werden?
Hauke: Genau. Beim Import oder der Gewinnung von Energie arbeiten wir mit der sogenannten "Verursacherbilanz." Den Energieversorgern werden jene Emissionen zugeschrieben, die auf die tatsächliche Energienutzung innerhalb der Kommune zurückgehen. Wenn z. B. Strom, Heizöl oder Diesel woanders produziert werden, bekommen die Energieversorger und damit die Kommune ihre Anteile an den Emissionen eines Kraftwerks oder einer Raffinerie zugewiesen - so als würde ein Mini-Kraftwerk oder eine Mini-Raffinerie auf ihrem Gebiet stehen. Bei allen anderen Sektoren außerhalb der Energieversorgung bleiben wir aber bei der Quellenbilanz. Da werden also die direkten Emissionen einer Kuh, eines Autos oder einer Gasheizung vor Ort bilanziert.
"Unsere Methode macht die Verantworlichkeiten sichtbar."
Und inwiefern hilft eure Bilanzierungsmethode dabei, Treibhausgase einzusparen und Erneuerbare Energien auszubauen?
Hauke: Unsere Methode macht die Verantwortlichkeiten sichtbar. Es gibt eben Akteure wie Energieversorger oder Kraftstofflieferanten, die dafür sorgen können, dass die Emissionen aus der Bereitstellung von Strom, Wärme oder Kraftstoffen sinken können. Ein einzelner Haushalt kann ja zum Beispiel wenig an der Infrastruktur ändern, aber eine Kommune, die viel Kohlestrom bezieht, hat zwei Möglichkeiten, ihre Emissionen zu reduzieren: entweder kauft sie grünen Strom aus der Umgebung ein oder sie baut selbst die Kapazitäten für erneuerbaren Strom vor Ort auf.
Man kann sich die Kausalkette also so vorstellen: Eine Kommune verpflichtet sich, möglichst schnell klimaneutral zu werden. Dafür braucht sie eine gute Treibhausgasbilanz. Um die zu erreichen, muss sie entweder ihre Energieversorger dazu bewegen, klimaneutrale Energie zu liefern, oder selbst Erneuerbare Energiequellen aufbauen.
Hauke: Genau. Aber wir sollten uns auch nicht nur auf die Energieversorgung konzentrieren, denn mindestens genau so wichtig ist die Reduktion der Nutzung fossiler Energieträger in den Gebäuden, der Industrie oder dem Verkehr, ganz zu schweigen von den prozessbedingten Emissionen in vielen Sektoren.
"Wenn einer Kommune ihre tatsächlich verursachten Emissionen zugeschrieben werden, entsteht für sie ein Anreiz, Energie- und Wärmeversorgung klimaneutral zu machen."
Würden sich Kommunen schneller in Richtung Klimaneutralität bewegen, wenn die Einflussbilanzierung zum Standard würde?
Anja: Ich denke schon, weil der immer weiter steigende CO2-Preis ja dazu führt, dass man immer mehr für seine Emissionen zahlen muss. Wenn einer Kommune ihre tatsächlich verursachten Emissionen zugeschrieben werden, sieht sie viel deutlicher, welche Kosten durch fossile Energieträger entstehen. So entsteht für sie ein Anreiz, ihre Energie- und Wärmeversorgung klimaneutral zu machen.
Hauke: Die Methode könnte auch deshalb einen deutlichen Schub bringen, weil sie zum ersten Mal überhaupt eine vollständige Treibhausgasbilanz auf kommunaler Ebene ermöglicht. Bisher sind zum Beispiel prozessbedingte Emissionen aus der Landwirtschaft oder der Industrie gar nicht erfasst, die bei biologischen Zersetzungsprozessen oder bei der Herstellung von Zement entstehen. Es ist auch vielen Fachleuten klar, dass das so nicht geht. Der Punkt ist: Wenn Emissionsquellen in keiner Bilanz abgebildet werden, hat man sie nicht vor Augen - und dann sieht man auch nicht, wie man sie senken kann. Unsere Methode zeigt zum ersten Mal, wo der Handlungsbedarf liegt. Auch größere Akteursgruppen wie Landwirtschaft, Landnutzung oder die Abfallwirtschaft bekommen ein eigenes Label und werden dadurch sichtbar. So entsteht hoffentlich auch mehr Problem- und Lösungsbewusstsein.
Was die Ehrlichkeit der Bilanzierung angeht, wird es sicher Kommunen geben, die sagen: "Super, dass wir jetzt objektiver abbilden können, was wir alles emittieren." Andere werden es aber gar nicht so genau wissen wollen und sagen: "Dann müssten wir uns ja auch noch mit den Landwirten anlegen, weil wir ihnen nachweisen, dass sie auch einen Beitrag zu weniger Emissionen leisten müssen." Könnte das ein Hindernis Hinderungsgrund für die Einflussbilanzierung sein?
Hauke: Definitiv. In Öhringen, der Stadt, die unsere Methode schon erfolgreich angewandt hat, spielen Landwirte eine wichtige Rolle. Die haben sich durchaus angegriffen gefühlt, weil ihre Emissionen jetzt miterfasst wurden. Dazu kam, dass viele Daten, zum Beispiel ihre Viehbestände, erstmal abgefragt werden mussten. Das hat denen nicht so geschmeckt.
Ich glaube auch nicht, dass alles supersanft ablaufen wird, aber es wird eine ehrliche Bilanzierung. Wir reden in Deutschland schon seit etlichen Jahren von Klimaneutralität, aber es ist absurd, dass wir nach wie vor kein Instrument haben, um überhaupt den Status Quo zu erheben! Mit unserer Methode ist außerdem auch eine Zielbeschreibung möglich. Und im Anschluss kann man die nötigen Maßnahmen quantitativ fundiert ableiten.
"Wir reden in Deutschland schon seit etlichen Jahren von Klimaneutralität, aber es ist absurd, dass wir nach wie vor kein Instrument haben, um überhaupt den Status Quo zu erheben!"
Anja: Nochmal zum Thema Widerstände: Die wird es immer geben. Aber die ehrliche Bilanzierung wird genauso aufdecken, welcher finanzielle Gewinn mit dem Einsparen von Emissionen einher geht.
Wie kommt dieser Gewinn zustande?
Anja: Es ist ein finanzieller Gewinn, der aus der Ersparnis resultiert. Der CO2-Preis wird immer weiter steigen. Je mehr Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasen ich umsetze, desto weniger CO2-Abgaben muss ich bezahlen.
Hauke: Die Bilanzierung weist ja genau auf, wie hoch der Mix aus Stromverbrauch, Kraftstoffverbrauch oder Wärmeverbrauch ist. Man kann sich anschauen: Was kostet das aktuell, wenn ich den CO2-Preis einberechne - und was würde es kosten, wenn ich stattdessen in Erneuerbare Energien investiere? Die Stadt Verl in NRW zum Beispiel hat sich entschieden, bis 2029 klimaneutral zu werden, weil ihnen vorgerechnet wurde, wie viel sie sparen, wenn sie sich nicht bis 2050 Zeit lassen.
"Man muss die Leute mitnehmen. Wenn man ihnen nur abstrakte Ziele aufbürdet und keine Handlungsmöglichkeiten gibt, wird da niemand mitgezogen."
Ihr sprecht von "ehrlicher Bilanzierung." Dadurch wird deutlich, dass es auch stark um Gerechtigkeitsfragen geht, weil sowohl die Verursacher von Treibhausgasen klar benannt werden als auch jene, die am meisten zur Minderung beitragen. Die Bilanzierung stößt auch Debatten um eine faire Lastenverteilung und um positive Anreize an. Wer vorangeht bei der Emissionsminderung kann Erfolge nachweisen. Das stachelt den Ehrgeiz der Akteure an.
Anja: Ja, absolut. Ich glaube auch, dass wir die Transformation zur Klimaneutralität nur mit einem Anreizsystem schaffen. Man muss die Leute mitnehmen. Wenn man ihnen nur abstrakte Ziele aufbürdet und keine Handlungsmöglichkeiten aufzeigt, wird da niemand mitgezogen. Aber die Kombination von Bepreisung und korrekter Erhebung der Emissionen schafft ein faires System, in dem jeder sehen kann: Wenn ich mich anders verhalte, habe ich am Ende einfach mehr Geld.
Nur so gelingt der gesellschaftliche Wandel. Wir dürfen nicht nur technisch denken, aber das passiert leider viel zu oft in den Debatten.
Mit der Einflussbilanzierung wäre es möglich, dass auf jeder Ebene gleich bilanziert wird: Bundesland, Landkreis, Kommune. Die Daten könnten dann einfach zusammengefasst werden, um ein sehr genaues Bild des Treibhausgasausstoßes im ganzen Land zu erhalten. Wie kommt es, dass diese wichtige Pionierarbeit von einer NGO ausgeht, und nicht von offiziellen Institutionen?
Anja: Es hat wohl damit zu tun, dass es schwierig ist, das politisch auf die Agenda zu bringen. Unterm Strich brauchen wir erstmal Datentransparenz, und da gibt es sicherlich ganz viele Widerstände. Außerdem war bislang der Druck nicht so richtig da, die Bilanzierung unterhalb der nationalen Ebene zu vereinheitlichen. Aber mit den spürbaren Folgen des Klimawandels suchen die Leute zunehmend nach Maßnahmen zur Emissionsminderung und fragen sich, wie man deren Wirksamkeit beziffern kann. Jetzt wächst das Bewusstsein: "Wir brauchen eine einheitliche Methode, die das alles abbilden kann.“
Für schnellere Fortschritte zu einem klimaneutralen Deutschland wäre es also gut, wenn die Einflussbilanz bundesweit genutzt würde. Plant ihr, dafür zu werben?
Hauke: Wir haben bereits versucht, ein bisschen Lobbyarbeit dafür zu machen, und hatten Gespräche mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, beim Umweltbundesamt und beim ifeu-Institut, aber wir sind nicht auf besonders viel Gegenliebe gestoßen. Das war auch ein Grund, weshalb wir die Methodik als Peer Reviewed Paper veröffentlicht haben.
Anja: Es war uns wichtig, nachzuweisen, dass die Einflussbilanz in der Praxis und in der Fachwelt Bestand hat. Die Reviews waren auch sehr, sehr positiv. Sie fanden den Ansatz richtig toll und innovativ.
Das klingt, als hättet ihr auch in der wissenschaftlichen Sphäre Neuland erschlossen.
Hauke: Ja, auch große Studien wie die von Agora Energiewende basieren auf Modellen, die nicht extern evaluiert werden. Man muss dazu wissen, dass es bis jetzt im Grunde keine Wissenschaft darüber gibt, wie Klimaneutralität gemacht wird. Es gibt natürlich viel Klimaforschung über die Ursachen und Folgen der Erderhitzung, aber keinen richtigen Forschungszweig "Klimaneutralität.“
"Es war uns wichtig, nachzuweisen, dass die Methodik in der Praxis und in der Fachwelt Bestand hat. Die Reviews waren auch sehr, sehr positiv."
Anja: Deshalb dachten wir, wir machen mal einen ersten Schritt. Klimaneutralität zu erforschen ist wahrscheinlich auch irre schwierig, weil die vielen möglichen und bereits ergriffenen Maßnahmen statistisch ausgewertet werden müssen. Vieles kann man nur in der Praxis beantworten, nicht theoretisch im Elfenbeinturm. Das ist genau das, was LocalZero anstrebt: Wir müssen vor Ort testen und gucken, was funktioniert. Das wird einen Flickenteppich ergeben, weil es nicht die eine pauschale Lösung gibt. Dafür sind Deutschland und die Welt drumherum viel zu komplex. Wenn wir in die Praxis gehen, lernen wir nicht nur, was technisch funktioniert, sondern auch, wie man die Leute mitnimmt und mit allen Stakeholdern gemeinsam konstruktive Lösungen findet.
Wie könnte denn so eine Klimaneutralitätsforschung aussehen?
Hauke: Es gibt ja schon zig coole Beispiele, wie Kommunen erfolgreich Klimaneutralität anstreben. Wichtig wäre, dass das z. B. von der Bundesregierung einmal systematisch erfasst und analysiert wird. Man müsste zum Beispiel erforschen, welche Windkraftprojekte besonders gut umgesetzt werden konnten, wo es am schnellsten ging, wie sie sich in den Laufzeiten unterscheiden, wie gut die Bürger:innenbeteiligung lief und vieles mehr. Es ist ein riesiges Forschungsfeld: wie wird Klimaneutralität gemacht?
Anja: Ich kann mir gut vorstellen, dass es das bald geben wird. Allein durch LocalZero haben wir inzwischen 40 Städte mit Klimaneutralitätsbeschluss bis 2035. Wir fangen jetzt auch an, die dort gemachten Erfahrungen zu sammeln und auszuwerten. Es geht um ein "Lernen von den Besten.“
Was wünscht ihr euch für LocalZero im Jahr 2024?
Hauke: Wenn ich mir für dieses Jahr eine Sache wünschen könnte, dann wäre es, dass wir mit unserer Arbeit zur Einflussbilanz in den Dialog mit den richtigen Institutionen kommen. Und damit einen Prozess anstoßen, an dem am Ende ein einheitlicher Bilanzierungsstandard für ganz Deutschland steht, der zielführend ist zur Erreichung der Klimaneutralität.
Das Paper zum Download
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Hauke Schmülling/Anja Höhne: "Die Einflussbilanz: eine Methode für die Treibhausgasbilanzierung subnationaler Gebietseinheiten"
Das Paper von Anja Höhne und Hauke Schmülling: "Die Einflussbilanz: eine Methode für die Treibhausgasbilanzierung subnationaler Gebietseinheiten" ist erschienen in: GAIA 04 - 2023
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